Bardenas Reales

Dichter Nebel liegt über der Autobahn A68 zwischen Saragossa und Tudela, wir sind unterwegs zur Halbwüste Bardenas Reales. Der Fluss Ebro, der sich seinem natürlichen Lauf folgend mit unzähligen Schlaufen durch das Tal schlängelt, hat die kühle Luft mit Feuchtigkeit angereichert. Den angepeilten Supermarkt entdecken wir erst im letzten Moment, es ist Zeit unsere Vorräte aufzufüllen. Mit vollem Kühlschrank geht es weiter nördlich in Richtung Arguedas und von da aus zum Eingang in den Naturpark Bardenas Reales. Den Nebel lassen wir im Tal zurück und fahren auf das leicht erhöhte Plateau auf welchem sich die Halbwüste befindet.

Wir nehmen die gut 30 Kilometer Rundweg, welche auf einer breiten Schotterpisten um den Naturpark führt, unter die Räder. Trotz der Tatsache, dass die Piste ziemlich gut ausgebaut ist, muss das Fahrwerk von unserem Runggli einiges wegstecken. Einer Empfehlung folgend befahren wir der Schotterpiste im Gegenuhrzeigersinn um uns das Highlight für das Ende der Runde aufzusparen.

Die Halbwüste Bardenas Reales besteht grösstenteils aus Lehm, einst Sediment eines urzeitlichen Meeres. Durch die tektonische Hebung der iberischen Platte, ist das einstige Meer verlandet. Die Wasserabflüsse vom Gebirge der Pyrenäen, quasi der Urstrom des Ebro, bildeten schlussendlich diese bizarre Landschaft, welche unter anderem schon Drehort für „Game of Thrones“ und „James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug“ war. Im Gegensatz zu einer (echten) Trockenwüste, ist der Boden einer Halbwüste aufgrund eines geringen jährlichen Niederschlags geringfügig feuchter und bietet so eine bessere Grundlage für Vegetation.

Gemächlich fahren wir auf dem Rundweg, machen immer wieder Halt um zu fotografieren, Geier zu beobachten und die Landschaft zu geniessen. Als wir dann am Ziel angelangt sind, der Formation „Castil de Tierra“ quasi dem Wahrzeichen der Bardenas Reales, beschert uns zu unserem Entzücken die untergehende Sonne einen knallrot gefärbten Himmel. Mit der untergehenden Sonne ist es dann auch höchste Zeit den Park zu verlassen und der Wildnis ihre nötige Ruhe zu gönnen. Das Übernachten im Park ist streng verboten, die Gemeinde Arguedas bietet aber einen tollen und sogar kostenlosen Stellplatz an, auf welchem wir eine ruhige Nacht verbingen durften.


One Comment
Brigitte
Sehr eindrücklich diese Halbwüste. Das freut mich das ihr so einen schönen Sonnenuntergang beobachten konnten.